Die Kniegelenke sind besonders verletzungsanfällig. Ihre Muskeln, Bänder und Knorpel halten die nicht exakt ineinander fassenden Knochen und lassen sie in der Bewegung funktionieren. Und dieser sensible Mechanismus reagiert empfindlich auf Über- oder Fehlbelastung. Dem sollte man insbesondere beim Training achtsam Rechnung tragen und vorbeugen.
Je nachdem, wo, wann und in welcher Form der Knieschmerz auftritt, können Vermutungen zur Ursache aufgestellt werden. Anhaltende Schmerzen in einem oder beiden Knien sind definitiv ein Fall für den Arzt oder Orthopäden, um Verletzungen wie einen Kreuzbandriss, einen Meniskusschaden oder Verschleißerscheinungen wie Arthrose auszuschließen.
Lassen sich Krankheitsbilder ausschließen, sind folgende Punkte als mögliche Ursachen von Kniebeschwerden zu prüfen und zu korrigieren:
Fehlbelastung
Eine falsche Belastung des Kniegelenks kann auf eine Fehlstellung der Beine und Füße oder auf eine falsche Lauf- bzw. Bewegungstechnik zurückzuführen sein. Ob beim Joggen oder Beintraining mit Gewichten bspw. – es ist unbedingt auf eine korrekte Ausführung zu achten, um zu hohen Druck auf Kniescheiben, Sehnen und Bänder zu vermeiden.
Fehlstellung
Eine angeborene Beinfehlstellung, wie X- oder O-Beine, wirkt auf den kompletten Bewegungsapparat und kann zu Schmerzen in Knien aber auch im Rücken oder Hüftbereich führen. Die individuell richtigen Schuhe, Einlagen, gezielte Kräftigung einzelner Muskelpartien oder Übungen mit einer Faszienrolle können hier hilfreich sein.
Lauf- bzw. Bewegungstechnik
Eine, zumindest initiale, fachmännische Einweisung, Anleitung, Analyse und Kontrolle der Bewegungsabläufe reduziert Fehlbelastungen. Diese schleichen sich auch unbemerkt ein oder entstehen durch Ausweichen bei zu intensiver Belastung. Eine saubere, anatomisch korrekte Technik hilft Einsteigern ebenso wie Fortgeschrittenen.
Muskuläre Dysbalancen
Auch ein Muskelungleichgewicht kann zu Knieschmerzen führen. Zum Beispiel, wenn die vordere Oberschenkelmuskulatur stark verkürzt oder im Vergleich zur hinteren zu wenig trainiert ist, oder ein unausgewogenes Kräfteverhältnis zwischen äußerer und innerer Oberschenkelmuskulatur besteht, was die Kniescheibe zu einer Seite drängt.
Stabilität des Hüft- und Sprunggelenkes
Eine schwache innere oder äußere Fußmuskulatur lässt Fuß und Knöchel zur Seite knicken, was den Unterschenkel verdreht und dadurch das komplette Kniegelenk falsch belastet. Gleiches geschieht über einen zu stark nach innen gedrehten Oberschenkel, wenn die Muskulatur im Hüftgelenk zu schwach ausgeprägt ist.
Der richtige Schuh
Ein guter und individuell passender Lauf- bzw. Sportschuh ist wichtig. Er sollte in Form und Größe passen, nicht abgenutzt und rutschfest sein, den Fuß sowie die Gelenke stabilisierend unterstützen und den Aufprall dämpfen. Eine Laufbandanalyse mit Beratung gibt hierzu Sicherheit. Doch auch im Alltag beugt anatomisch korrektes Schuhwerk Beschwerden vor.
Überlastung
Ein Überstrapazieren der Muskeln und Gelenke führt zu deren Müdigkeit. Gerade intensives oder langes Training bedarf der korrekten Ausführung sowie Regeneration, um Bewegungskontrolle zu sichern. Besonders gefährdet sind Jogger mit Fehlstellungen, welche die Knie bei häufigem, langem Laufen ungünstig belasten. Unabhängig von anatomischen Gegebenheiten können zudem ein zu schneller Trainingsaufbau sowie zu viele Trainingseinheiten die Entstehung von Kniebeschwerden begünstigen. Und auch Trainings- bzw. Körpergewicht spielen eine Rolle.
Hast du Knieprobleme beim Training?
Melde dich zu einem unserer Workshops an, die turnusgemäß in der Wintersaison wieder starten.
Spreche im Akutfall gerne unser Trainer- und Therapeuten-Team an, um eine kurzfristige Unterstützung/Hilfe/Schmerzlinderung zu erhalten! 👍