Training morgens oder abends?

Training morgens oder abends?

Training morgens oder abends? Die Suche nach der Einheitslösung.

Training am Abend ist besser als Training am Morgen! Oder war es doch andersherum? Wirft man einen Blick in die Studienlage, stellt man schnell fest, dass es gar nicht so leicht ist, die Frage nach dem „Wann?“ des Trainings eindeutig zu beantworten.

Das sind die Erkenntnisse
Immer wieder wird diskutiert, welcher Tageszeitpunkt für das Training am besten ist. Diese Frage beschäftigt sowohl Freizeitsportler als auch Profiathleten. Doch gibt es wirklich eine universell beste Zeit für körperliches Training?

Womöglich keine Einheitslösung
Eine umfangreiche Studie, die 22 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 713 Teilnehmern umfasst, hat versucht, Licht ins Dunkel dieser Frage zu bringen. Die Ergebnisse sind jedoch nicht so eindeutig, wie man vielleicht hoffen würde. Die Studien zeigten eine große Vielfalt an Teilnehmenden und Trainingsmodalitäten, von Muskel- und Herz-Kreislauf-Training, und keine einheitlichen Ergebnisse bezüglich der optimalen Trainingszeit.

Sportliche Leistung
Einige Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kongruenz von Trainings- und Testzeitpunkt wichtiger sein könnte als die tatsächliche Tageszeit. Das bedeutet, wenn beispielsweise ein Wettkampf am Morgen stattfindet, könnte es sinnvoll sein, auch das Training in den Morgenstunden zu absolvieren. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass physiologische Funktionen wie Körpertemperatur und Hormonspiegel, die die Leistung beeinflussen können, tageszeitlichen Schwankungen unterliegen.

Gesundheit und Wohlbefinden
Die Forschung hat auch gezeigt, dass gesundheitliche Parameter wie der Blutdruck und der Blutzuckerspiegel wohl stärker vom Training am Nachmittag und Abend profitieren könnten. Dies könnte für Personen, die ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit oder ihren Stoffwechsel verbessern möchten, von Relevanz sein.

Individuelle Präferenzen von Bedeutung
Trotz der Vielfalt der Studien und der inkonsistenten Ergebnisse liefert die Forschung wertvolle Einsichten: Die individuelle Anpassung des Trainings an den eigenen Tagesrhythmus und die spezifischen Zielsetzungen könnte wichtiger sein als die Suche nach einem universellen idealen Zeitpunkt. Beispielsweise ist das Training für manche ein Ritual, um nachmittags den Feierabend einzuläuten. Für andere ist es die Morgenroutine zum Wachwerden. Wichtig ist, auf die Praktikabilität, die eigenen Bedürfnisse und das Wohlbefinden zu achten, um das Training mit Freude und möglichst dauerhaft umsetzen zu können.

Für die Zukunft bleibt abzuwarten, ob weitere Forschung klarere Richtlinien liefern kann. Bis dahin ist es am besten, sich auf die eigene innere Uhr und die persönlichen Präferenzen zu verlassen, um das Optimum aus dem Training herauszuholen. Wer seine Leistung spezifisch verbessern möchte, sollte zudem darauf achten, Trainings- und Wettkampfzeiten aufeinander abzustimmen.

Quelle (12.07.2024/12 Uhr):

https://sportsmedicine-open.springeropen.com/articles/10.1186/s40798-023-00577-5